
Ich bin ganz ehrlich: Ich versteh´s nicht!
Doch dazu später mehr.
Vergangenen Samstag war ich auf der Buchpräsentation von Andreas Jorns in der legendären Schwarzweißmalerei in Solingen.
Sein neuestes Werk „Im Jahr des Drachen“ erblickte das Licht der Welt und die Menschen kamen zahlreich und erwartungsvoll ins Fotostudio nach Solingen. Begleitet von Musik und des Gastronomiebetriebs „Annette Jorns“ konnten wir Gespannten einen Ersten Blick in Andreas´ neues Werk blicken…


… und was soll ich sagen? Ich versteh´s nicht!
Was in diesem Fall NICHTS SCHLECHTES ist, das möchte ich hier in aller Deutlichkeit und vorweg sagen!
Die ersten Kommentare waren solche wie: „Farbe, da muss was schief gelaufen sein!“ oder auch „Druckfehler, weil Farbe!“, was den Schöpfer des Werks sicher zum schmunzeln, mich nahe an die Weißglut brachte: Lustige Sprüche auf ZDF-Fernsehgarten-Niveau.
ABER: Es stimmt natürlich: Der black and white only – Jorns fotografiert inzwischen in Farbe!
Und warum? Weil er´s kann.
Weil es, und ich habe es in den letzten Wochen und Monaten oft an vielen Stellen angesprochen, eben nicht darauf ankommt, was man in der Vergangenheit mal verfolgt hat. Man DARF sich nicht nur verändern und weiterentwickeln, man MUSS! Und dazu gehört es auch, von „black and white only“ zu „black and white aber ab und zu mal Farbe“ zu transformieren.

Man sollte dabei glaubwürdig bleiben. Und wenn Andreas eins ist, dann ist es genau das!
Und dann ist er es auch in seiner Veränderung, in seinem: „Ich mach´, was ich will!“.
Es soll auch Ewiggestrige wie mich geben, die zwischen den Zeilen sagen: „Mach doch nochmal so´n Lani 2.0-Bild!“, weil ich mir ein bißchen den alten Andreas zurückwünsche, in seinem Atelier in Haan, wo ich begonnen habe, zu ihm aufzuschauen.
Und als ich diesen Satz kürzlich mal wieder in einem unserer Telefonate einstreute, sagte Andreas: „Aktuell würde ich mir ins Gesicht schießen, wenn ich nochmal solche Bilder mache – aber das kann in ein, zwei Jahren auch wieder komplett anders sein!“ und ist das nicht großartig?

Einige werden jetzt sagen: „Waaaah Robin, Du bist doch selbst so einer: Jahrelang nur Portraits und Leica gepredigt und jetzt machste einen auf weltoffen und „fotografiert doch, was Euch gefällt!“ und so!“.
Aber auch hier: Man darf sich nicht nur verändern, man muss.
Oder um den großartigen Karl Lagerfeld zu zitieren:
„Nur Dummköpfe ändern ihre Meinung nicht!“.
Und ich habe für mich einfach gemerkt, dass Fotografie mehr ist als nur schöne Menschen und Portraits. Ich fotografiere auch gerne häufiger, als dass ich schöne Menschen vor die Kamera bekomme. Also muss ich mir weitere Sujets suchen, um meiner Freude, der Fotografie, zu frönen.
Zurück zum Buch:
Haus, Menschengruppe, Mauer, Schrank, Isabell, Treppenhaus, nochmal Treppenhaus, Clown, Isabell, Flur, Mann am Strand.
Merkt Ihr was?
Ja, Verwirrung, denke ich!
Allerdings kommt diese Verwirrung in, wie immer, höchster Qualität und richtig toll anzusehen!

Das wunderbare Druckwerk könnt Ihr hier kaufen:
https://www.ajorns.com/produkt/im-jahr-des-drachen/
… und ich würde Euch empfehlen, so zu tun!
Übrigens haben solche Buchveröffentlichungen, Vernissagen etc. den wunderbaren Nebeneffekt, dass man mal wieder Leute trifft, die man länger nicht gesehen hat.
Allen voran Isabell (Ja, ich weiß, meine Schuld!), Stefan Seimer, Marco „El Chico con la Leica“ und noch einige mehr!

So, Ferrero Tschüsschen!