30 Grad, draußen wie drinnen. 

Meine Wohnung ist riesig, gemütlich, meine Tochter hat ein Zimmer mit zwei Etagen, wir haben zwei Bäder und alles in allem ist die Wohnung bezahlbar.
Soweit so gut.
Sobald die Temperatur draußen über 25 Grad steigt, tut sie das hier drinnen auch.
Auf dem Vordach kann man Eier braten, Tomaten schmoren und hier rennen jedes Jahr auf´s Neue ein paar Hobbits durch (Nein, nicht Dennis Süßmuth!) und werfen Ringe in meine Wohnung…
Da hilft nur: Ausziehen.


Für mich ist das die „Basketball-Trikot-Saison“, selbst ein normal-sitzendes T-Shirt ist zu warm.
Shorts an, barfuß, anders hältst Du das hier nicht aus…

Einige werden jetzt sagen: „Könnte schlimmer sein!“ und ich sage: „Nee, könnte nicht!“. Für mich ist das die Hölle, ich hasse Hitze.
Ich habe es immer schon gesagt und werde nicht müde, es weiterhin zu sagen: Der Herbst ist für mich die schönste Jahreszeit: Kühle Luft, Nebel, Nieselregen! Das, was manche Leute in Depressionen stürzt ist für mich beinahe heilsam. Ich liebe diese Atmosphäre, die frühere Dunkelheit und das Mystische, was der Herbst mit sich bringt.

(Dieses Bild entstand 5 Minuten Fußweg von meiner Wohnung entfernt. Manchmal liegt das Gute so nah.)

Vergangenen Sonntag wurde ich 41 Jahre alt und durfte den Tag mit meinen mir liebsten und nächsten Menschen verbringen! Und mit Pfifferlingen, Rührei, Kaffee und Kuchen. Es hätte nicht besser sein können!
Aktuell bereite ich gerade meinen Vortrag für die Leica Erlebnistage am letzten Juliwochenende und das Learn & Give Event im November diesen Jahres vor: Bei beiden Veranstaltungen darf ich einen Vortrag über meine Fotografie halten.
Die Arbeitsanweisung an mich war: „Erzählt halt ein bißchen was über Deine Fotografie!“. Damit wurde mir, unbewusst oder bewusst, ziemlich viel Entscheidungsspielraum gelassen.

Natürlich könnte ich jetzt etwas über meine langweilige, immer gleiche Herangehensweise erzählen: „Ich stell ´n Model hinter ´ne Scheibe, dann halte ich was vor die Linse…“ und es wäre nicht mal gelogen. Aber das Schöne an dieser, meiner Art der Fotografie ist: Sie nutzt sich offenbar langsamer ab und es buchen nach wie vor Menschen Workshops und Coachings 😉
Unglaublich, oder?
Wenn Ihr Interesse habt: Nachricht an mich!

Es ist schön und erschreckend zugleich, wenn man sich mit seinem eigenen, fotografischen Werdegang auseinandersetzt.
Häufiger, als man sich das vorher ausgemalt hat, fragt man sich: „Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht?“. Und dabei geht´s nicht nur um meine Fotografie, sondern auch um meine Art & Weise drumherum, die ich mittlerweile durchaus kritisch betrachte, aber nicht verleugne. Anders formuliert: Ich hatte sicher nicht die Bibel in meiner Fototasche…

Von daher denke ich aber auch und nahezu immerwährend, dass Veränderungen in erträglichem, kontrollierbarem Maße etwas Gutes sind!
Ich rede nicht von unvorhergesehenen Verlusten oder Veränderungen, die sind meist sehr anstrengend!
Sondern von gewolltem Hinterfragen. Von der Chance, einen anderen oder weiteren Weg einzuschlagen.

Mich haben schon immer alte Häuser angezogen. Nein, keine Lost Places, das ist nicht wirklich meins. Aber Häuser an der Grenze zum Lost Place.
Auf mich wirken sie gruselig, irgendwie umgibt sie etwas und ich habe mit meiner Kamera die Möglichkeit, meinem Eindruck Ausdruck zu verleihen. Meist ist es Tristesse. Ich liebe es.

Mir macht die Fotografie als solches auch schlichtweg Spaß!
Soll heißen: Ich fotografiere an sich gerne – „Was“ ist dabei tatsächlich sekundär.

Das ist die Reitlehrerin meiner Tochter bei der Arbeit mit einem Pferd.
Warum nicht? Sieht doch cool aus das Ganze, da kann man doch mal ein Bild machen? Und was ich vor allem toll finde: Die Protagonistin hat sich über das Bild gefreut!
Ich durfte ein paar Bilder machen, sie hat sich drüber gefreut – alle glücklich!

Sehr frei nach Ernst Happel „Geht´s raus und macht´s Bilder!“!
Ich habe mich schon immer gewundert, wenn Menschen gesagt haben: „Ich weiß nicht, was ich fotografieren soll!“.
Sicher bin und bleibe ich Portraitfotograf! Aber mich interessieren auch andere Dinge als die klassischen Portraits: Landschaften, Häuser, Menschen bei der Arbeit…
Daher mein Rat: Traut Euch auch mal etwas anderes zu machen!

„Ich weiß nicht, was ich fotografieren soll!“ werdet Ihr von mir nie hören / lesen. 🙂 

(Wer mir als erstes hier unten in die Kommentare schreibt, wer das oben ist, gewinnt bei mir einen Print!)

Mein Bruder bei der Restaurierung eines seiner Autos.

Kitzsteinhorn, Kaprun. Reste eines Gletschers.

Südpark-Schwimmbad Bochum. Hier habe ich zahllose Tage meiner Jugend verbracht. Inzwischen ist es ein Lost Place, aber ich habe dort ein Model in einem Bikini inszeniert und mich somit thematisch zumindest am eigentlichen Sinn dieses Ortes orientiert.

Aus einem alten, fallengelassenen Projekt: „Heimwege.“
Hattingen, 2021.

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